Depeche Mode – Die Vorreiter der elektronischen Rock/Pop-Musik

Als 1976 ein schmächtiger Junge mit dem Namen Vince Clark auf die Idee kam, eine Band mit dem Namen „No Romance in China“ zu gründen, wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, dass sich daraus eine der einflussreichsten Bands der elektronischen Musikszene entwickeln würde. Damals war noch sein Schulkamerad Andrew Fletcher mit an Bord, der im Gegensatz zu ihm bis heute in der Band geblieben ist. Zusammen mit Martin Gore gründeten sie später die Band „Composition of Sound“. Nachdem sie dann Dave Gahan als Sänger über eine Stellenanzeige fanden, wurde die Band zu Depeche Mode umbenannt. Der Vorschlag dazu kam von Dave Gahan, der zu dieser Zeit sehr oft Mode Magazine las. In diesem Fall aus einem französischem.

Die Band war unter anderem inspiriert von Kraftwerk bzw. der allgemeinen elektronischen Welle, die ja in Deutschland ihren Anfang nahm. Sie brachten dieser Art von Musik eine gewisse Leichtigkeit und Poplastigkeit. Diese erste Zeit von Depeche Mode war die Zeit der „New Romantics“. Anfang der 80er waren die „Popper´“ das genaue Gegenstück zu den Punkern oder Rockern aus dieser Zeit. Mit Krawatten und übergroßen Anzügen waren sie eher die Dandys und Lieblinge aller Schwiegermutter. Vince Clark verließ die Band weil ihm zunächst der ganze Trubel um Depeche Mode zu viel wurde. Er ist vom Typ eher ein Einzelgänger der gerne alles alleine macht. Nur das singen überlässt er gerne anderen die das besser können. Da fand er in zunächst Allison Moyet eine Sängerin, die mit ihrer Stimme viel Soul und überhaupt viel Gefühl in die manchmal kalt klingende elektronische Musik brachte. Yazoo war geboren. Wieder eine wegbereitende Band im Bereich des Synthipops. Depeche Mode dagegen nahm dann mit Martin Gore eine andere Richtung vor. Sie klangen ab dem Zeitpunkt, als Martin Gore die kompositorischen Zügel übernahm, härter und nicht mehr so lieb und weichgespült wie zu der Zeit der „New Romantics“. Martin Gore entwickelte sich dann von Album zu Album immer mehr zu einem ernst zu nehmenden anspruchsvollem Songwriter. Anfangs noch zu dritt, nahm dann bald Alan Wilder die frei gewordene Stelle ein. Zunächst nur als Keyboarder für die Liveauftritte vorgesehen, entwickelte sich Alan schnell zu dem Produzenten im Studio, der Depeche Modes Sound und Stil maßgeblich beeinflusste. In dieser Konstellation wurden sie zu den erfolgreichsten „Electronic“ Bands und ist das auch bis heute.

Alan Wilder verließ 1995 die Band. zu dieser Zeit hatte Dave Gahan starke Probleme mit seiner Drogensucht. Nachdem er gerade rechtzeitig wiederbelebt werden konnte und somit nur knapp dem Tod entkam, rappelte er sich nochmal auf und ging zur Therapie und ist seitdem „Clean“. Die Band stand kurz vor der Auflösung aber es ging nach der Gesundung von Dave relativ schnell wieder weiter. Seit dem Weggang von Alan Wilder blieben sie aber zu dritt und haben seitdem zwar viele Gastmusiker in ihren Alben arbeiten lassen, aber nie mehr ein festes Mitglied aufgenommen.

Ihr Musikstil hat sich seitdem zunehmend zu einer Art „Elektro Blues“ mit vielen Soul Elementen entwickelt. Der Einfluss Gahans beim Songwriting kam immer mehr zur Geltung, da es Gore inzwischen immer mehr zuließ. Inzwischen sind in den Alben auch viele eigene Songs von Dave Gahan zu hören, der immer mehr auch Solo Pfade beschritt.

Der spezifische Sound-Stil von Alan Wilder wird bis heute von vielen Fans vermisst. Ich finde auch dass ihre kreativste Zeit damals zusammen mit Alan war. Wie auch immer, sie sind und bleiben Depeche Mode, die Band die den Synthesizer wie kaum eine andere Band einsetzte und klang wie kaum eine andere. Pioniere die sich mit der Zeit immer mehr wandelten, aber trotz immer größerem Einsatz von akustischen Klängen, ihren elektronischen Wurzeln treu blieben.

Bildergebnis für depeche mode

Depeche Mode in ihren Anfangstagen mit Vince Clark

 

depeche mode

Depeche Mode mit Alan Wilder.

 

Bildergebnis für depeche mode

Depeche Mode heute. Nur noch zu dritt ohne Alan Wilder.